In welchen Märkten wächst der jeweilige Amazon-Marktplatz am stärksten? Wie sieht Amazons Lieferkette aus und warum eröffnet der Online-Riese einen eigenen Shop bei der chinesischen Plattform Pinduoduo? Und wie man aus einem Besuch auf der Amazon-Webseite Kunst macht – diese Themen zeigen wir in unserem Nachrichtenüberblick Kurz & knackig.

Amazon Logos
360b / Shutterstock.com

So wachsen die Amazon-Marktplätze weltweit

Das Unternehmen Marketplace Pulse hat die Zahl der aktiven Händler auf allen Amazon-Marktplätzen unter die Lupe genommen und bezieht in seine Definition alle Verkäufer ein, die derzeit Produkte anbieten. Weltweit verkaufen derzeit rund drei Millionen Anbieter auf Amazon-Marktplätzen, die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr um 17,7 Prozent gestiegen. Mit rund 1,1 Millionen verkaufen die meisten davon auf dem US-Marktplatz, der Markt dort ist daher bereits relativ gesättigt und nur um rund fünf Prozent gewachsen. Hingegen steigen die Verkäuferzahlen vor allem in der Türkei (+49%), Mexiko (+52%) und Brasilien (+115 %). Über den deutschen Marktplatz handeln derzeit rund 244.000 Verkäufer, rund 18 Prozent mehr als im Jahr 2018.

Amazon muss Lieferkette offenlegen

Amazons Lieferkette ist in weiten Teilen ein Geheimnis, jetzt musste der Online-Riese allerdings nach der Forderung von Transparency Pledge etwa transparenter werden, berichtet fashionunited. Neun Organisationen, wie die Clean Clothes Campaign, haben sich 2016 in der Initiative verbündet und wollen mehr Klarheit über Lieferanten und Wege in der E-Commerce- und Mode-Branche. Amazon hat auf einer eigenen Website Namen und Orte von über 1.000 Zulieferern veröffentlicht. Auch an der Karte üben die Menschenrechtsorganisationen jedoch Kritik, sie sei „nicht leicht zugänglich, sortierbar oder hinreichend spezifisch, um die Art der Produkte zu erfahren, die in jeder der aufgeführten Einrichtungen hergestellt werden, was ihren Wert für Verbraucher, Arbeitnehmer und Arbeitnehmervertreter einschränkt“.

Amazon startet PopUp-Shop auf Pinduoduo

Eigentlich ist China etwas verbrannte Erde für Amazon – der Online-Riese will zumindest sein dortiges Marktplatz-Geschäft dichtmachen, hieß es. Doch Amazon gibt das Reich der Mitte noch nicht ganz verloren und startet laut Reuters einen eigenen PopUp-Store bei einem Konkurrenten, der chinesischen E-Commerce-Plattform Pinduoduo. Der Webshop hat allerdings nur bis Jahresende geöffnet und bietet den chinesischen Shoppern etwa 1.000 Produkte aus Übersee. Eine Pinduoduo-Sprecherin erklärte, dass die Initiative Teil des Ziels sei, „unseren Nutzern gleiche Chancen für den Zugang zu globalen Produkten zu bieten“. Auch Pinduoduo kämpft jedoch mit der harten Konkurrenz in China: Der Wert des Unternehmens an der Börse sank in der vergangenen Woche um rund 11 Milliarden US-Dollar. 

Amazon-Bestellung als kritische Kunst

Die spanische Künstlerin Joana Moll will mit ihrem Projekt „The Hidden Life of an Amazon User“ darstellen, was technisch passiert, wenn ein Kunde auf Amazon bestellt, berichtet Spiegel Online. Auf der entsprechenden Seite kann man über den Bildschirm scrollen und sieht dabei unter anderem den Daten- und Energieverbrauch. Die Kunst dient jedoch vor allem als Kritik: „Jede einzelne Aktivität eines Nutzers am Bildschirm wird von Amazon nicht nur getrackt und monetarisiert, sondern auch noch ein Teil des Stromverbrauchs an den Nutzer abgewälzt – es ist sozusagen eine doppelte Ausbeutung. Amazon ist für mich ein Symbol für den Energieverbrauch.“ 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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