Mit nur wenigen Keywords zum ansprechenden Produktlisting, das geht mit Hilfe von Amazons neuer KI. 

Amazon Produkte auf Smartphone
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Auf der diesjährigen Amazon Accelerate in Seattle stellte das Unternehmen eine ganze Bandbreite an neuen Diensten und Tools vor. Neben neuen Logistikdienstleistungen für die gesamte Lieferkette soll es Händler:innen dabei auch erleichtert werden, Produktlistings zu erstellen. Hierbei soll künftig Amazons hauseigene generative KI sorgen. Dabei reichen ein paar einfache Stichworte oder beschreibende Sätze aus, um umfassende Artikelbeschreibungen als Fließtext oder Stichpunkte zu erstellen. 

Für mehr Effizienz in der Angebotserstellung

Aussagekräftige, informative und dennoch ansprechende Produkttexte und Überschriften zu verfassen kann für viele Händler:innen eine lästige Fleißarbeit darstellen. Diese Arbeit soll die neue Amazon-KI nun deutlich reduzieren. In der Eingabemaske reichen wenige beschreibende Worte aus und die KI erledigt den Rest.

In einem Beispielbild im Rahmen der Ankündigung lautet die Eingabe, beispielsweise, „Mousepad mit Gel Handgelenk“ – das auf einem Large Language Model (LLM) basierende KI-Tool durchforstet daraufhin bestehende Texte und generiert eine mögliche Artikelbeschreibung. Diese können Händler:innen dann wahlweise direkt übernehmen oder nach eigenem Geschmack weiter bearbeiten.

Das KI-Modell wurde in den vergangenen Monaten bereits durch zahlreiche Verkaufspartner:innen getestet, welche, so Amazon, ein deutlich positives Feedback gaben. Dabei nutzte die Mehrheit der Tester:innen sogar direkt die vorgeschlagenen Texte.

Praktischer Nutzen von KI wird immer greifbarer

Immer mehr Unternehmen lancieren KI-Anwendungen, die das Thema auch für Laien praktisch greifbar machen. Mit dem jetzt vorgestellten Tool könnte Amazon Händler:innen einen wichtigen Arbeitsschritt entscheiden erleichtern – und das innerhalb der eigenen Plattform. Anstatt sich die KI-Hilfe also, beispielsweise, bei ChatGPT zu holen, übernimmt Amazon diesen Schritt nun einfach selbst.

Dabei stellte Marktplatz-Konkurrent Ebay erst Anfang September sein „Magical Listing“ vor. Diese bietet einen ähnlichen Ansatz wie Amazons neue KI, zieht sich dabei aber alle notwendigen Informationen aus einem hochgeladenen Produktbild.

Amazons Vizepräsidentin Worldwide Selling Partner Experience, Mary Beth Westmoreland, betonte im Blogbeitrag, dass die Ambitionen Amazons noch lange nicht am Ende sind: „Das ist nur die Spitze des Eisbergs, hinsichtlich dessen, wie wir KI nutzen wollen, um die Verkaufserfahrung zu verbessern und mehr Verkäufern zum Erfolg zu verhelfen.“

 

Amazon schaltet den Turbogang ein

Auf der jährlich stattfinden Verkäuferkonferenz Amazon Accelerate stellt das Unternehmen traditionell große Neuheiten vor. Getreu dem Namen (accelerate bedeutet zu Deutsch „beschleunigen“) legte man in diesem Jahr direkt den Turbogang ein und präsentierte einige wirklich spannende Neuerungen für Verkaufspartner:innen weltweit.

Neben dem KI-Tool für die Erstellung von Produktlistings dürfte der Ausbau der Logistik für die gesamte Lieferkette für die meiste Furore gesorgt haben. So lässt sich künftig die logistische Infrastruktur Amazons nicht mehr nur für den eigentlichen Vertrieb nutzen, sondern bereits bei den Prozessen davor, wie der Beschaffung und Zwischenlagerung von Teilen. Hinzukommt, dass sich mit dem neuen Multi-Channel Distribution auch stationäre Vertriebskanäle beliefern lassen.

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Geschrieben von Ricarda Eichler

Kommentare

#2 Jennifer 2023-10-05 16:23
Mich macht diese Entwicklung nachdenklich. Klar klingt es erstmal nach ner Top Sache, gerade für Unternehmen mit großem Portfolio. Aber am Ende werden die Texte durch KI (auch hinsichtlich Keywords) langfristig nur einheitlicher, was dann wieder gezielte Optimierung erfordert bzw. die Bewerbung mittels automatisierten Tools (auch KI) erschwert. Wie soll das funktionieren?
#1 NoPrimeDay 2023-09-17 12:18
Einerseits möchte Amazon KI - Bücher "bekämpfen" (ohnehin mehr schlecht als Recht), anderseits bietet das Unternehmen aber KI - Programme zur Erstellung einer Produktbeschrei bung an. Wenn der Handel schon nicht mehr seine eigenen Produkte selbst bewerben will, steht es ja schlecht um deren Qualität.

Wasser predigen und Wein trinken erinnert mich auch an die Produktrezensio nen. Amazon will erkaufte Rezensionen unterbinden, möchte aber Influencer*inne n für das Erstellen von Produktvideos bezahlen.....



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