Gerüchten zufolge arbeitet Amazon an einer kostenlosen werbefinanzierten Variante von Amazon Video. Das wäre ein Paukenschlag im umkämpften Streaming-Markt. Update: Amazon hat die Gerüchte um einen kostenlosen Streaming-Dienst dementiert.
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Arbeitet Amazon an einer Revolution im umkämpften Video-Streaming-Markt? Wie es scheint, werkelt der Online-Riese an einer kostenlosen Variante von Amazon Video, die mit Werbung finanziert werden soll – also ganz so wie das Privatfernsehen. Amazon spreche aktuell mit TV-Sendern, Filmstudios und anderen Unternehmen über Inhalte für den Service. Das meldet AdAge und bezieht sich dabei auf „mit den Plänen vertraute Personen“. Offizielles von Amazon selbst gibt es natürlich noch nicht, die Pläne klingen aber nachvollziehbar – und würden die Branche gehörig aufmischen.
Amazon müsste Nutzerzahlen preisgeben
Werbung in (kostenpflichtigen) Streaming-Angeboten wird aktuell kaum eingesetzt, von kurzen Pre-Roll-Spots meist für das eigene Angebot einmal abgesehen. Für Marketer ist es bislang ein wenig lukratives Feld, da die Kunden freilich, wenn sie schon bezahlen, nicht auch noch Anzeigen sehen wollen. Auf eine kostenlose Variante dürften sie sich mit Wonne stürzen, genau wie viele interessierte Nutzer.
Allerdings würde das auch bedeuten, dass Amazon Zugriffszahlen und Anzeigen-Umsätze öffentlich machen müsste. Bislang hat das Unternehmen dies nach Möglichkeit vermieden. Eine mit dem Projekt vertraute Person sagte, dass bei Amazon im Gespräch sei „Inhalte-Anbietern ihre eigenen Channels zu geben und Anzeigen-Umsätze zu teilen“. Im Gegenzug würden diese dann bestimmte Zeitfenster für ihren Content bekommen.
Amazon pusht sein Video-Angebot derzeit enorm. Eigenproduktionen wie „The Man In The High Castle“ oder „American Gods“ werden von der Kritik gefeiert, mit den Rechten für eine Serie im „Herr der Ringe“-Universum Mittelerde hat man sich gerade einen garantierten Zuschauermagneten eingekauft. Netflix und Co. dürften die Entwicklungen sehr genau verfolgen. Denn wenn Amazon anfängt, Streaming kostenlos anzubieten, dann hat die Konkurrenz ein Problem. Zumindest so lange, wie die Werbefenster nicht über Gebühr strapaziert werden.
Update: Amazon dementiert Spekulationen
Inzwischen hat sich auch Amazon selbst zu den Gerüchten um einen kostenlosen Video-Dienst geäußert und diese dementiert. „Wir haben keine Pläne, eine kostenlose, werbefinanzierte Version von Prime Video zu entwickeln“, wird ein Amazon-Sprecher auf t3n mit Verweis auf The Verge zitiert.