Statt wie bisher 2 Millionen Inklusiv-Titeln soll es künftig ganze 100 Millionen geben.

Amazon Music App auf Tablet
Marina Rich / shutterstock.com

Amazon kündigte jetzt ein umfassendes Update seiner Musikdatenbank an. Dabei sollen Kunden des Prime-Abonnements nunmehr Zugriff auf die gesamte Musikauswahl des separaten Music Unlimited-Dienstes erhalten. Im Gegensatz zu Music-Unlimited stehen Prime-Kunden jedoch nicht alle der zusätzlichen Funktionen zur Verfügung. Neben Freude über die größere musikalische Vielfalt setzt es auch Kritik an der Ankündigung.

Mehr Auswahl, weniger Kontrolle

Bis jetzt konnten Prime-Kunden bereits eine stattliche Auswahl von 2 Millionen Musiktiteln im Rahmen ihrer regulären Prime-Mitgliedschaft genießen. Wer ein breiteres Angebot wünschte, konnte diesen mit dem Zukauf des Dienstes Music-Unlimited für zusätzliche 8,99 Euro im Monat, beziehungsweise 9,99 Euro im Monat für Nicht-Prime-Mitglieder, erhalten. 

Durch das neue Angebot verschwinden die Grenzen zunehmend. Denn jetzt erhalten alle Kunden des Prime-Abonnements Zugriff auf die volle Musikdatenbank von rund 100 Millionen Titeln. Zusätzlich zur Musik kommt der Zugriff auf eine größere Auswahl an werbefrei abspielbaren Podcasts.

Doch das Ganze hat leider einen gewaltigen Haken: Denn die vergrößerte Auswahl geht leider mit einem Verlust von einigen Steuerfunktionalitäten einher. So lässt sich Musik jetzt nur noch per Zufallswiedergabe abspielen. Auch die Zahl der eigens erstellten Playlisten wird begrenzt: Jeder Nutzer kann nunmehr nur 15 dieser Listen erstellen, in denen er oder sie konkret seine Wunschtitel hört, wie Amazon Musik-Chef Ulrich Järkel gegenüber der FAZ bestätigte

„Kapitalismus in Reinkultur“

Das Update klingt auf den ersten Blick natürlich nach einem Gewinn für das Prime-Abonnement. Doch wie viel Nutzen hat mehr Auswahl, wenn man über diese dann kaum noch Kontrolle hat? Für viele Prime-Kunden stellte die inklusiv-angebotene Musikauswahl einen netten Bonus, insbesondere für die Nutzung der Smarthome-Geräte Alexa und Echo Dot, dar.  

Wie René Hesse von Mobiflip nun aber moniert, ist das Update weniger einen Gewinn als „Kapitalismus in Reinkultur“. Denn wer jetzt noch sorgenfrei seine Lieblingsmusik in gewohnter Manier und Reihenfolge hören möchte, ist praktisch gezwungen, den Zusatzdienst Music-Unlimited zu buchen. In seiner Funktionalität erinnert Prime Music zudem zunehmend der kostenlosen Version von Spotify, welches ebenfalls vor allem ein Lockangebot zur kostenpflichtigen Vollversion darzustellen scheint. 

Ärger auf Twitter

Auch auf Twitter setzte es Kritik, nachdem unter anderem Amazon-Chef Andy die Nachricht verkündet hatte: „Ich bin gespannt darauf, unser Musikangebot für Prime-Mitglieder deutlich vergrößern zu können. Ab heute können Prime-Mitglieder mehr als 100 Millionen Songs (statt bisher 2 Millionen) per Zufallswiedergabe und viele Top-Podcasts werbefrei auf @AmazonMusic anhören“, twittere Jassy.

Twitter-Nutzer Xy beschwerte sich mit den Worten: „Danke @amazonmusic, dass Ihr die Möglichkeit, bestimmte Songs abzuspielen, abgeschafft und eigene Wiedergabelisten wertlos gemacht habt, wenn man stattdessen nicht für Amazon Music Unlimited bezahlt. Ich war mit dem Basisdienst von Prime zufrieden, aber jetzt werde ich ihn überhaupt nicht mehr nutzen.“

Max Stobbart kommentierte dabei vor allem auch die erst kürzlich gestiegenen Preise von Music-Unlimited: „Herzlichen Glückwunsch zum vollständigen Ruin von #primemusic @amazonmusic. Die Zufallswiedergabe wäre toll, wenn die Leute immer noch ihre Wiedergabelisten und Alben anhören könnten. Das ist alles eine Masche, um mehr Leute dazu zu bringen, für Music Unlimited zu bezahlen. Bei welchem ihr lustigerweise gerade erst den Preis erhöht habt.

Geschrieben von Ricarda Eichler
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Kommentare

#61 Martin 2023-09-22 23:59
Absolut unbrauchbar mittlerweile, diese Music-App. Kann keine Hörbücher mehr in Reihenfolge abspielen, anstatt gewünschter Interpreten wird irgend ein anderer Mist gespielt und skippen funktioniert auch nur noch 3x in der Stunde. Was soll dieser Mist !!! Werde auch meine Mitgliedschaft kündigen !!!
#60 Ralf klar 2023-09-11 17:53
Hallo, es ist schon frech, trotz Bezahlung für Prime , jetzt plötzlich Geld zu verlangen, für Playlisten die ich mir schon vor langer Zeit erstellt und auch runtergeladen habe , durch defekte SD Karte aber jetzt nicht mehr zur Verfügung stehen.
Jetzt wird man aufgefordert zu Prime unlimit zu wechseln, natürlich gegen Gebühr.
Werde wohl meine Primemitgliedsc haft kündigen , dann muß ich halt etwas länger warten wenn ich mal was über Amazon bestelle.
#59 schawarze 2023-09-11 01:42
Prim Mitglied hab ich keine Vorteile nur Versand und ist alles.
Video muss ich Werbungschauen wegen neue Freevee und Musick ist wie bei kostenlose Version von Spotify.
#58 Andreas S. 2023-08-13 10:22
Was sich Amazon da mit ihrem Musikdienst geleistet hat..... Ist einfach nur schlecht und pure abzocke. Habe mehrere tausend Titel gekauft und soll jetzt nochmal zahlen, um diese auch im vollem Umfang erleben zu dürfen.
Beiträge erhöhen und Leistung beschränken.... Danke setzten 6..!!!
prime sofort gekündigt...
#57 Gerhard Hansen 2023-08-13 08:42
Ich habe bei Prime Musik unter anderem Bedingungen abgeschlossen. Das ist Betrug am Kunden.
Ich werde meine Mitgliedschaft kündigen.
#56 Edith Kamp 2023-06-28 19:26
Ich kann mich da auch nur den anderen Kritikern anschließen.Als prime Kunde bezahlt man schon genug Beitrag und kann jetzt noch nicht mal über seine eigenen,über jahre zusammengestell te Playlits,auch zum teil gekaufte Musik, verfügen.Abends mal kurz einen Song hören....unmögl ich..Amazon gibt dir das auf die Ohren,was DIE wollen....Ich werde auch kündigen....
#55 Martin Brennecke 2023-05-15 18:19
Ich kündige Prime heute. Rein aus Trotz. Will mich nicht so bevormunden lassen. Werde auch nur noch dort bestellen wenn unbedingt notwendig. Habe eh schon öfter mal bei Otto bestellt.
#54 Torsten Buchholz 2023-04-27 15:09
Ich hatte mich mehrmals bei AMAZON beschwert, da selbst wenn man in einen MP3 Titel vor dem Kauf und Dowload einmal hineinhören will wird einem irgend ein Titel via Zufall vorgestellt.
Geht gar nicht und ist frech.
Ich habe die Konsequenzen gezogen und bin zu I-Tunes gegangen.
Dort kann man die richtigen Titel vorhören bevor man Sie kauft und herunterlädt.
Man muss deshalb nicht gleich den Steamingdienst monatlich nutzen
So schnell schafft AMAZON es Kunden zu verlieren
#53 Rainer 2023-04-06 20:07
Eine Frechheit und eine Katastrophe.
Werde Amazon Prime kündigen.
Es gibt soviele gute und seriöse Shops wo ich alles bekomme.
Ich spiele dieses Spiel nicht mit........
#52 Marry 2023-03-21 22:35
Eine Frechheit wie man hier mit Kunden umgeht, obwohl jetzt 89€ schon nicht reichen wird die eigende erstellte Playlist nicht mehr angezeigt. Nur noch als Zufallswiederga be kann es abgehört werden. Einfach nur traurig das ganze, ich überlege ob ich kündige dann warte ich lieber auf meine Lieferung ein paar Tage länger!!!



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