Amazon ist auf Sparkurs. Auch bei der Sprachassistenz Alexa gibt es Kürzungen – gänzlich trennen wolle man sich aber nicht. 

Amazon Echo Dot mit Alexa
Anna Quelhas / Shutterstock.com

Mehr als 18.000 Stellen hat Amazon zum Jahresanfang gestrichen. Das betraf auch rund zehn Prozent der Belegschaft aus der Gerätesparte, in der etwa 2.000 Angestellte entlassen wurden. Dabei habe sich der Online- und Techkonzern von einigen Projekten verabschiedet – an Alexa wolle man aber nach wie vor festhalten: „Das Alexa-Team ist weiter das mit Abstand größte in meinem Bereich“, sagte jetzt Dave Limp laut Golem/dpa

Verluste in der Gerätesparte

Bereits im November wurde bekannt, dass die Tech-Abteilung in den letzten Jahren Verluste von über 5 Milliarden US-Dollar gemacht haben soll. In diesem Unternehmensbereich fallen beispielsweise auch die Smarthome-Technik und Echo-Lautsprecher, die Überwachungskameras von Ring, autonome Fahrzeuge von Zoox sowie das Satelliten-Internetprojekt Kuiper. Limp bestätigte, dass die Sparte angesichts der abgeschwächten wirtschaftlichen Entwicklung zu groß geworden sei.

Alexa ist nicht nur eines der bekanntesten Amazon-Projekte, es habe auch weiterhin Relevanz, wie Limp jetzt erneut unterstrich. So gebe es etwa steigende Interaktionsraten mit der Assistenz, beispielsweise um die Hälfte beim gelegentlichen Online-Einkauf und um etwa 30 Prozent bei der Steuerung von Smarthome-Geräten. Die Zahl der mit Alexa interagierenden Accounts hierzulande wuchs 2022 um ein Viertel.

 

Amazon will mit Alexa Geld verdienen 

Der aktuellen Meldung zufolge sei die Software zwar nicht profitabel, leiste aber einen Beitrag zum Verkauf der Smarthome-Technik oder Amazons Musik-Diensten. Einige Projekte rund um die Assistenz werden indes eingestellt: „Zum Beispiel investierten wir bei Alexa in einige Gesundheitsinitiativen, die in der Pandemie wichtig erschienen – aber jetzt ist die Pandemie vorbei und manche erste Tests verliefen nicht gut“, so Limp weiter. 

Er räumte zudem ein, dass es auch hier und da bei der Verständigung mit dem Gerät noch hapere. Das ist angesichts des aktuellen Hypes um die KI-Software ChatGPT durchaus beachtenswert. Limp zufolge mangele es dem Tool von OpenAI allerdings an einer Persönlichkeit, an der man bei Alexa bereits gefeilt habe. Die Aufmerksamkeit um das KI-Tool bewertet er insgesamt als positiv: „Denn es zeigt, was wir erreichen können.“  

Amazon soll auch Pläne haben, mit Alexa künftig noch mehr Geld zu verdienen. Konkreter wurde der Geräte-Chef jedoch nicht. Ob beispielsweise die Amazon-Kundschaft für Alexa-Dienste zahlen soll oder aber beispielsweise mehr Geld von Marken und Unternehmen – die bereits Werbeaussagen bei Alexa hinterlegen können – fließen wird, bleibt abzuwarten. 

Geschrieben von Hanna Behn
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