Internen Dokumenten zufolge könnte Amazons hauseigenes Kartenlesegerät bereits im August auf den Markt kommen. In Kombination mit der Payment-App und dem Kindle von Amazon wagt sich das Unternehmen in den Einzelhandel.

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Wie aus internen Dokumenten hervorgeht, könnte Amazon an einem eigenen Kartenlesegerät für den Einzelhandel arbeiten. Das von Amazon konzipierte Gerät soll Medienberichten zufolge schon im August veröffentlicht werden. Es soll 9,99 US-Dollar kosten und würde Amazon zum Konkurrenten für Square und PayPal machen.

Amazon macht Square und PayPal Konkurrenz

Das Lesegerät von Amazon taucht neben Kreditkartenlesegeräten von PayPal und Square in internen Dokumenten des US-Schreibwarenhändlers Staples auf. Zusätzlich soll Amazon laut 9to5Mac an einem biometrischen Zahlungsverfahren für den Einzelhandel arbeiten.

Erst in der vergangenen Woche hat Amazon eine eigene Payment-App veröffentlicht. Ohne große Ankündigung hatte das Unternehmen die „Wallet“-App gestartet. Sie findet sich im Amazon App Store als auch im Google Play Store und ist offenbar noch in der Betaphase, da nicht alle Funktionen freigeschalten sind.

Trotzdem lässt sich vermuten, dass Amazon die Payment-App mit seinem Kartenlesegerät verbinden möchte. Dafür spricht nicht nur die zeitliche Nähe der Veröffentlichung der beiden Anwendungen. Auch die bislang freigeschaltete Funktionen der Payment-App lässt darauf schließen: Amazon-Kunden sollen mit der App die Treueprogramme verschiedener Kundenkarten verwalten können.


Amazon peilt kleine Unternehmen an

Dass Amazon in die Mobile Payment-Branche einsteigen möchte, wurde bereits Anfang des Jahres bekannt. Schon damals schrieb das Wall Street Journal unter Berufung auf Amazon-nahe Informanten, dass das Unternehmen an einer Kombination von Amazon Kindle und Kartenlesegerät im Einzelhandel arbeite.

Allgemein wäre es natürlich für den Online-Händler Amazon lukrativ, in den Einzelhandel einzusteigen. Der Konzern könnte sein Wissen aus dem Online-Handel mitvermarkten und so zum Beispiel das Verhalten der Amazon-Kunden im Internet mit jenem im Einzelhandel vergleichen und Profile der Nutzer erstellen. Andererseits gehen Experten davon aus, dass Amazon mit seinen Lösungen für den Einzelhändler eher kleine Unternehmen ansprechen möchte. Denn die relativ simple Anwendung von Amazon lasse sich nicht in allzu komplizierte Kassensysteme von Einzelhändlern implementieren.

Vielleicht wird Amazon also mit seinem Kartenlesegerät tatsächlich kleine Verkäufer ansprechen, um ihnen bargeldloses Zahlen zu ermöglichen und sich so einen neuen Absatzmarkt für seine Leistungen schaffen. Noch hat Amazon allerdings die Berichte nicht offiziell kommentiert.





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