Wurde in den USA Amazons intelligenter Sprachassistent Alexa Zeuge eines Mordes? Im November 2015 soll in den USA ein Mord verübt worden sein, der Verdächtige bekennt sich jedoch nicht schuldig. Mögliche Sprachaufnahmen von Alexa könnten laut Polizei zur Aufklärung des Falls beitragen. Amazon zeigt sich jedoch nur bedingt kooperativ.

Echo Lautsprecher vor Verpackung
© Julia Ptock

In den USA ist im November 2015 ein Mord verübt worden. So soll ein Mann einen Bekannten getötet haben, dessen Leiche in der Badewanne des Verdächtigen gefunden wurde. Doch der Verdächtige besteht auf seine Unschuld und bekennt sich nicht schuldig. Um den mutmaßlichen Mörder doch zu überführen, greift die US-amerikanische Polizei nun auf die smarten Geräte des Verdächtigen zurück – unter anderem auch Amazons intelligenten Lautsprecher Echo, den es seit Sommer 2015 in den USA gib.

Smarte Geräte sollen nicht gegen Nutzer eingesetzt werden

Die Polizei glaubt, dass Amazons Echo, der dem Angeklagten gehört, eventuell versehentlich aktiviert wurde und möglich Sprachaufzeichnungen Hinweise auf die Tat geben könnten. Wie t3n.de schreibt, kommt Amazon der Forderung, die Aufzeichnungen des Gadgets an die Polizei zu übergeben, vorerst nicht nach. „Amazon gibt keine Kundeninformation ohne rechtlich verpflichtende Aufforderung weiter“, erklärt das Unternehmen. Doch Amazon zeigt sich kooperativ und hat zumindest einige Kontoinformationen und die Bestellungen des Verdächtigen an die Polizei weitergegeben.

Ob Amazon mögliche Sprachaufzeichnungen noch herausgeben muss, wird sich zeigen. Der Anwalt des Angeklagten argumentiert jedoch, dass die smarten Geräte das Leben der Nutzer verbessern und nicht gegen ihre Besitzer eingesetzt werden sollen. Zudem erwarte sich jeder Privatsphäre im eigenen Heim, die durch solche Ermittlungen verletzt werden könnte. Berichten zufolge besitzt der mutmaßliche Mörder mehrere intelligente Geräte, unter anderem auch ein smarter Wasserzähler. Dessen Daten, die die Staatsanwaltschaft bereits ausgewertet hat, zeigen einen erhöhten Wasserverbrauch in der Nacht des Todesfalls. Die Staatsanwaltschaft erklärt sich das damit, dass der Verdächtige Blut auf seiner Terrasse mit dem Gartenschlauch entfernt haben soll.

 

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Geschrieben von Julia Ptock




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