Die Eröffnung des ersten Amazon-Go-Supermarktes verzögert sich. Technische Probleme lassen aktuell keinen reibungslosen Betrieb zu, wenn sich zu viele Kunden im Markt befinden.

Amazon Go

© Amazon - Screenshot

Rückschläge sind für Amazon selten geworden. Der letzte richtig große Flop war das Fire Phone und das ist nun auch schon ein paar Jahre her. Amazon Go, der Traum vom Supermarkt ohne Kassen und Warteschlangen, hat das Zeug dazu, das Fire Phone zu beerben. Seit Monaten wird die Eröffnung des ersten Amazon-Supermarktes in Seattle vorbereitet, Pläne über weitere Filialen liegen längst in der Schublade. Ende März sollte es nun so weit sein, doch daraus wird erst einmal nichts. Die Eröffnung wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Amazon bekommt die Technik nicht in den Griff

Der Grund dafür sind, wie Recode mit Verweis auf die NY Times meldet, technische Probleme. Der Markt ist mit Sensoren und Kameras zugepflastert, die dafür sorgen, dass jeder Artikel und jeder Kunde getrackt werden kann, um die Einkaufskasse obsolet zu machen. Doch ausgerechnet das funktioniert nicht reibungslos. Amazon-Mitarbeiter können im hauseigenen Supermarkt seit einer Weile testweise einkaufen. Mit wenigen Kunden funktioniert der Ablauf offenbar weitgehend, doch wird die Kundenansammlung zu groß – die Times spricht von 20 Personen aufwärts – dann macht das Tracking Probleme.

Darüber hinaus funktioniert auch die Verfolgung der einzelnen Artikel noch nicht einwandfrei. Im Idealfall erkennt der Markt, wenn ein Kunde etwas aus dem Regal entnimmt und entweder im Korb behält oder wieder zurücklegt. Problematisch scheint es aber dann zu werden, wenn ein Artikel an anderer Stelle wieder ins Regal gelegt wird. Auch das muss erst reibungslos funktionieren, bevor man an den Start geht.

Wirklich überraschend kommen die Probleme für Experten nicht. Recode zitiert etwa Mike McNamara von der Handelskette Target, der nicht daran glaub, dass Amazon Go so bald starten kann. Entsprechende Ideen gebe es seit mindestens 14 Jahren und bis die Technik ausgereift ist, würde es nochmal so lange dauern. Die Startprobleme zeigen auch, dass ein flächendeckender Rollout nicht nur enorm aufwändig, sondern auch ziemlich teuer würde. McNamara sagt aber auch, dass er dem Online-Riesen wünscht, dass er es schafft, denn dann würde man die Idee mit Vergnügen kopieren.

/ Geschrieben von Christoph Pech




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