Amazon und die französischen Steuerbehörden konnten nach mehr als drei Jahren eine Einigung finden und ihren Streit beilegen. Doch ob und wie viel der US-Konzern letztendlich nachgezahlt hat, bleibt unklar.

Deal zwischen Geschäftsleuten

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Der jahrelange Streit zwischen Amazon und den französischen Steuerbehörden findet endlich seinen Abschluss. Bereits im Juli 2014 wurde bekannt, dass Frankreich 186 Millionen Euro inklusive Zinsen und Strafbescheid verlangt, nachdem der US-Konzern zu dem Zeitpunkt bereits seit Längerem ins Visier der EU-Steuerbehörden gerückt war. Amazon selbst kündigte jedoch an, gegen den Bescheid vorgehen zu wollen.

Nun folgt also knapp dreieinhalb Jahre später die Einigung, wie eine Sprecherin von Amazon in einer E-Mail gegenüber Reuters bestätigt hat. Details wurden jedoch nicht genannt. Dementsprechend bleibt dabei unklar, ob und wie viel Geld Amazon nachgezahlt hat. Weder Amazon noch die französischen Behörden wollten auf Nachfrage von Reuters spezifizieren, was die Beilegung umfasst.

Amazon: Steuernachzahlung auch in Italien

In dem konkreten Fall ging es um Gewinne, die Amazon in verschiedenen Ländern in den Jahren 2006 bis 2010 erzielt hat. Wie Heise Online berichtet, verbuchte Amazon früher einen Großteil seiner Gewinne, die in Europa generiert wurden, an seinem Sitz in Luxemburg, was das Unternehmen jedoch später änderte. Sowohl in Deutschland als auch in Frankreich werden seit 2015 die Gewinne im jeweiligen Land verbucht.

Erst gegen Ende des letzten Jahres einigte sich Amazon mit einem anderen europäischen Land auf eine hohe Steuernachzahlung. So erhielt das italienische Finanzministerium insgesamt 100 Millionen Euro, die sich in den Jahren 2011 bis 2015 angesammelt haben sollen. Wie so oft bei großen Konzernen ging es auch hier um Tricks, mit deren Hilfe Steuerzahlungen in Millionenhöhe vermieden werden.

 

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Geschrieben von Christian Laude




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