Amazon startet zwei neue Cloud-Computing-Dienste: AWS Ground Service und Comprehend Medical.

Satellitenempfang
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Amazon erweitert  seine gewinnträchtigste Sparte der Amazon Web Services (AWS) bzw. des Cloud Computing um zwei weitere Dienste. AWS Ground Service soll Unternehmen einen leichteren und preiswerteren Zugriff auf Satellitendaten ermöglichen. Das berichtet das Handelsblatt. Dafür baut das Unternehmen eigene Basisstationen auf der Erde, bis Ende 2019 sollen elf fertig sein. „AWS Ground Service ist der erste vollständig gemanagte Dienst für Satellitenerdstationen als Service“, sagte AWS-Vorstandschef Andy Jassy. Die Unternehmen müssen dann nur für die Nutzung pro Minute zahlen und sollen so bis zu 80 Prozent der Kosten sparen.

Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig relevant. Zu den Kunden gehört unter anderem das Unternehmen Digitalglobe: Der Satellitenfoto-Anbieter hat zum Beispiel nach der Katastrophe von Fukushima einen ersten Überblick über den Zustand des Reaktors geliefert. Auch für die Ortung von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer wird die Technologie genutzt.

Die entstehenden Daten sollen AWS-Kunden zur Verfügung stehen. AWS-Chef Jassy rechnet damit, dass so auch neue Nutzungsideen und StartUps entstehen. Außerdem sollen Forschungs- und Hilfseinrichtungen auf die Daten zugreifen können.

Amazon analysiert mit Comprehend Medical Patientendaten

Außerdem will Amazon auch im medizinischen Bereich das Cloud-Business stärker nutzen und vorantreiben. Laut heise soll der neue Dienst Comprehend Medical durch maschinelles Lernen aus unstrukturierte Daten wie zum Beispiel Patientenakten oder Arztnotizen neue Erkenntnisse gewinnen. Die Daten sollen Gesundheitsdienstleistern und Forschern dabei helfen, zum Beispiel schneller die passenden Behandlungen zu finden und die Verwaltung von klinischen Studien erleichtern. Die sensiblen Patientendaten sollen laut Amazon verschlüsselt sein.

Der Dienst ist bereits im Einsatz: Das Fred Hutchison Cancer Research Center in Seattle sucht damit Patienten für seine klinischen Versuche. Das Krebs-Forschungszentrum hat nach eigenen Angaben die dafür nötige Zeit „von Stunden auf Sekunden“ verringert. 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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