In den USA mussten mehr als 50 Amazon-Mitarbeiter nach der Freisetzung von Pfefferspray behandelt werden. 

Pfefferspray
© Skryl Sergey / Shutterstock.com

Im US-amerikanischen New Jersey kam es in einem Amazon-Lager zu einem Unfall, der die Gewerkschaft gegen den Online-Konzern aufbringt, wie abcnews berichtet. Ein Lager-Roboter, ein sogenannter Picker, hatte eine Dose mit einem Bären-Abwehrspray beschädigt. Daraufhin entwich konzentriertes Capsaicin – der Hauptbestandteil von Pfefferspray. Dieses kann starke Reizungen bei Mensch und Tier auslösen. 

Vor Ort mussten die Rettungskräfte rund 30 Amazon-Mitarbeiter behandeln, weitere 24 kamen in fünf umliegende Krankenhäuser. Einer der Verletzten befand sich zwischenzeitlich in kritischem Zustand. Alle Mitarbeiter sollen aber bis Freitag wieder aus den Krankenhäusern entlassen werden, heißt es. 

US-Gewerkschaft fordert Maßnahmen gegen Amazon

Amazon bedankte sich in einer Stellungnahme bei den Einsatzkräften und betonte, dass die Sicherheit der Mitarbeiter immer oberste Priorität habe. Die Gewerkschaft „Retail, Wholesale and Department Store Union“ ist damit jedoch nicht zufrieden und fordert Maßnahmen gegen das Unternehmen – mit deutlichen Worten:

„Die automatisierten Roboter von Amazon bringen den Menschen heute in lebensbedrohliche Gefahr, deren Auswirkungen katastrophal sein könnten und deren langfristige Folgen für über 80 Beschäftigte unbekannt sind“, sagte Gewerkschaftspräsident Stuart Appelbaum in einer Erklärung. „Das reichste Unternehmen der Welt darf nicht länger vom Haken gelassen werden, wenn es darum geht, das Leben hart arbeitender Menschen zu gefährden. Unsere Gewerkschaft wird nicht nachgeben, bis Amazon für diese und so viele weitere gefährliche Arbeitspraktiken verantwortlich gemacht wird.“

Die Amazon-Mitarbeiter in den USA dürfen sich nicht gewerkschaftlich organisieren. Der Konzern brachte sogar ein Schulungsvideo für Führungskräfte heraus, um das zu verhindern. Um seine Roboter im Einsatz stets zu verbessern, hat Amazon mit der Picking Challenge sogar einen eigenen Wettbewerb, bei dem verschiedene Hersteller gegeneinander antreten

 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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