Amazon muss sich zu Fragen des Kartell-Ausschusses in den USA äußern und gewährt dabei einen spannenden Einblick in viele Bereiche.

Glühbirnen mit Fragezeichen
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Der Erfolg Amazons gründet auf vielen Säulen – viele Details zu Abläufen, Geschäftszahlen und Projekten hält der Konzern so gut es geht geheim. Nicht umsonst galten die wohl versehentlich ans Licht gekommenen Umsätze auf dem deutschen Marktplatz als kleine Sensation. Jetzt musste Amazon zwangsweise etwas transparenter werden, denn der Ausschuss, der in den USA die Marktmacht der großen Tech-Konzerne untersucht, wollte Antworten auf 158 Fragen haben, wie tamebay berichtet. 

Das rund 70 Seiten umfassende Dokument offenbart Details zum Umgang mit Händlern, Amazons Eigenmarken, den Rankingfaktoren, Nutzerdaten und vieles mehr. So sind auf dem US-Marktplatz rund 898.000 Händler aktiv, davon rund 514.000 professionelle Seller-Accounts. Im Amazon-Markenregister sind rund 200.000 Marken eingetragen.

Amazons eigene Welt: 45 Eigenmarken mit 158.000 Produkten

Der Online-Riese bietet aber selbst mittlerweile auch schon 45 Marken und rund 158.000 Produkte dieser Eigenmarken an und steht dafür immer wieder in der Kritik, auch wegen der dominanten Werbung dafür. Der Online-Riese spielt derartige Zahlen und Vorwürfe aber herunter: Die Umsätze damit lägen laut Amazon im nordamerikanischen Markt im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Seit Juli 2018 seien außerdem nur zwei bis drei Prozent der Werbeformate Sponsored Products und Sponsored Brands für die Platzierung der eigenen Marken genutzt worden – und auch nur dann, wenn auf den entsprechenden Stellen keine Werbung von Dritten gebucht wurde.

Auch das Thema Fake-Produkte und Markenschutz sorgt bei Kunden und Händlern immer wieder für Sorgenfalten, zuletzt zog sich Nike deswegen von Amazon zurück. Amazon habe in diesem Jahr rund 400 Prozent mehr derartig verdächtige Angebote blockiert als noch im Jahr 2018. Seit der Einführung des Markenregisters sei die Zahl der mutmaßlichen Verstöße, die von Marken und Firmen gemeldet werden, um 99 Prozent gesunken, behauptet das Unternehmen. 

Alle Fragen des US-Unterausschusses für Kartell-, Handels- und Verwaltungsrecht und Amazons Antworten kann man hier einsehen (pdf, 69 Seiten).

 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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