Hat Donald Trump dafür gesorgt, dass das Projekt Jedi nicht an Amazon, sondern an Microsoft geht? Amazon erhebt schwere Vorwürfe gegen den US-Präsidenten.

Donald Trump
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Die Zeiten für Donald Trump sind unruhig. Die Demokraten haben das Amtsenthebungsverfahren gegen den US-Präsidenten eröffnet, nun wird ihm noch von ganz anderer Seite Amtsmissbrauch vorgeworfen: Amazon hatte bereits im November eine Beschwerde bei einem US-Gericht eingereicht, in dieser Woche wurden die Gerichtsdokumente veröffentlicht. Darin wirft Amazon dem US-Präsidenten „unverkennbare Befangenheit“ vor.

Es geht dabei um das Jedi-Projekt. Der bis zu zehn Milliarden Dollar schwere Vertrag ging am Ende an Microsoft und nicht an Mitbewerber Amazon. Der Konzern sieht die Schuld bei Donald Trump, der „unangemessenen Druck“ ausgeübt habe und seinem „politischen Feind“ Jeff Bezos damit habe schaden wollen. Trump habe sich mehrfach in die Auftragsvergabe eingemischt und das Pentagon unter Druck gesetzt, sodass irgendwann kein ordnungsgemäßer Vergabeprozess mehr möglich gewesen sei. Eine Pentagon-Sprecherin hat die Vorwürfe, Spiegel Online zufolge, mittlerweile zurückgewiesen. Während des Vergabeverfahrens habe es „keine externen Einflüsse“ gegeben.

Konflikt zwischen Trump und Bezos

Die Vergabe des Pentagon-Auftrags an Microsoft gilt als Überraschung, Amazon wurde lange Zeit als Favorit gehandelt. Die Fehde zwischen Amazon-Chef Jeff Bezos und Donald Trump ist allerdings nicht neu. Bezos ist Besitzer der „Washington Post“, die häufig Ziel von Trumps Attacken ist, weil sie regelmäßig kritisch über ihn berichtet. Dass der US-Präsident nun dafür gesorgt haben soll, dass Amazon leer ausgeht, wird aber nicht nur vom Pentagon dementiert. Laut US-Verteidigungsminister Mark Esper sei die Vergabe des Auftrags „frei, fair“ und „ohne äußeren Einfluss“ vonstattengegangen.

Mit dem Jedi-Projekt (Joint Enterprise Defense Infrastructure) soll ein Cloud-Computing-System für den Austausch von Informationen zwischen allen militärischen Abteilungen mithilfe künstlicher Intelligenz entstehen. Soldaten sollen darüber etwa im Einsatz Zugriff auf wichtige Daten erhalten.

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Geschrieben von Christoph Pech




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