Amazon startet ein Verteilzentrum in Sindelfingen und plant ein weiteres in Troisdorf bei Köln.

Frau im Amazon-Lager
Amazon

Durch den coronabedingten Bestellboom muss Amazon sein Liefernetzwerk weiter knüpfen – auch in Deutschland. In Sindelfingen bei Stuttgart und Troisdorf-Spich bei Bonn sollen weitere Standorte dazukommen, wie bbheute.de und Radio Bonn berichten.

200 Jobs bei Amazon Sindelfingen

Im baden-württembergischen Sindelfingen baut Amazon ein Verteilzentrum auf dem 12 Hektar großen Gewerbegebiet Häslach im Stadtteil Darmsheim. Im Verteilzentrum selbst sollen dann rund 200 Menschen arbeiten. Von dort sollen die Pakete unter anderem mit 60 Elektro-Fahrzeugen ausgeliefert werden. Oberbürgermeister Bernd Vöhringer freut sich über die Ansiedlung: „Das Vorhaben ist die Investition eines globalen Players in unseren Standort und mit der Schaffung neuer Arbeitsplätze verbunden. Amazon hat darüber hinaus deutlich gemacht, wie wichtig ihnen das Thema Nachhaltigkeit ist.“

Auch Sindelfingens Bau-Bürgermeisterin Corinna Clemens betont Amazons Wille zum Klimaschutz: „Wir sind mit Amazon in einem intensiven Dialog und freuen uns, dass sich das Unternehmen im Zuge des Mietvertrags mit dem privaten Eigentümer zu nachhaltiger Mobilität verpflichten möchte, indem es von Beginn an rund 60 Elektro-Fahrzeuge einsetzt und plant, diese Flotte weiter auszubauen.“ Zusätzlich zu dem Standort im Gewerbegebiet habe Amazon auch ein weiteres Gelände im Sindelfinger Stadtteil Maichhingen im Auge.

Wie bei fast jeder neuen Amazon-Ansiedlung dürfte es auch in Sindelfingen hinter den Kulissen heiß her gegangen sein, wie Vöhringer auch in der Pressemitteilung andeutet: „Ich verstehe, dass Ansiedlungsvorhaben durchaus kontrovers diskutiert werden können, auch in Gremien.“ Auch im Bereich unter dem Medien-Beitrag bei bbheute.de, in dem die Leser ihre Meinung mit Smileys äußern können, ist ein Drittel der Nutzer „wütend“.

150 Arbeitsplätze bei Amazon im Verteilzentrum Troisdorf (Bonn)

Im nordrhein-westfälischen Troisdorf-Spich zwischen Bonn und Köln prüft Amazon nach eigenen Angaben noch den Start eines Verteilzentrums. Dort würden dann im Lager selbst rund 150 Arbeitsplätze entstehen, außerdem würden rund 400 Fahrer gebraucht. Das Verteilzentrum könnte zu Weihnachten 2021 den Betrieb aufnehmen.

Derzeit sucht Amazon vor allem für das anstehende Weihnachtsgeschäft Zeitarbeitskräfte. Alle wichtigen Informationen, von der Stellensuche bis zur Bewerbung bei Amazon Deutschland, haben wir in diesem Beitrag zusammengefasst. 

Wie viel kann man bei Amazon verdienen?

Die Mitarbeiter in den verschiedenen Amazon-Logistikzentren verdienen laut Amazon anfangs umgerechnet mindestens 11,10 Euro brutto pro Stunde, nach rund zwei Jahren könne ein Mitarbeiter auf knapp 2.500 Euro brutto im Monat kommen, hinzu kämen weitere Zusatzleistungen. 

Was ist der Unterschied zwischen Logistik-, Sortier- und Verteilzentrum?

Amazon betreibt drei verschiedene Arten von Zentren in Deutschland: In den großen Logistikzentren wird Ware der Händler angenommen, eingelagert, kommissioniert und verpackt. In den kleineren Sortierzentren werden die Pakete für den weiteren Versand nach Postleitzahlen sortiert, bevor sie über die kleinsten Standorte, die Verteilzentren, schließlich zum Endkunden geliefert werden.

Amazon betreibt in Deutschland nach eigener Aussage derzeit insgesamt 14 Logistikzentren an 13 Standorten. In Europa gibt es über 40 dieser großen Standorte. Darüber hinaus gibt es in Deutschland unter anderem kleinere Verteilzentren in Olching bei München, Berlin, Mannheim, Köln, Düsseldorf, Bochum und Raunheim (bei Mainz). Insgesamt arbeiten dort laut Amazon rund 13.000 feste Mitarbeiter.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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