Amazon hat sich im Ranking der wertvollsten Marken wieder an die Spitze gekämpft. 

Gewinner im Ranking: Goldener Pokal
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Es könnte knapper kaum sein: Das Beratungsunternehmen Brand Finance hat auch in diesem Jahr wieder eine Liste der wertvollsten Marken der Welt zusammengestellt. Unter den Top 10 findet man wieder die üblichen Verdächtigen der großen US-amerikanischen Tech-Unternehmen. Allerdings hat sich im Verlaufe eines Jahres doch einiges getan. An vorderster Front ist der Kampf groß und der Unterschied nur marginal.

Amazon verliert massiv und steigt doch auf

Während sich Amazon mit 350,3 Milliarden Dollar an Wert im vergangenen Jahr noch mit dem zweiten Platz zufriedengeben musste, hat sich der Konzern 2023 die Spitzenposition zurück erkämpft – und das, obwohl der Markenwert inzwischen um satte 51 Milliarden US-Dollar, also 15 Prozent, gesunken ist und nunmehr mit 299,3 Milliarden Dollar angegeben wird.

Den Milliardenverlust von Amazon begründen die Experten vor allem mit dem Rückgang der Markenstärke: „Das Rating von Amazon ist von AAA+ auf AAA gefallen, da die Verbraucher das Unternehmen in der Welt nach der Pandemie strenger beurteilen“, heißt es auf der Website von Brand Finance. „Die Untersuchungen von Brand Finance haben ergeben, dass der Kundenservice von Amazon in der Wahrnehmung der Kunden gesunken ist – gleichzeitig haben sich die Lieferzeiten verlängert – und in Verbindung damit ist die Wahrscheinlichkeit gesunken, dass die Verbraucher Amazon weiterempfehlen.“ Eine weitere Abschwächung finde durch das Ende der pandemischen Beschränkungen statt, wodurch der stationäre Handel wieder stärker in den Fokus rückt.

Tesla wächst stark, auch TikTok gewinnt

Beim iPhone-Hersteller Apple summiert sich der Rückgang auf 57,6 Milliarden US-Dollar, was einem Minus in Höhe von 16 Prozent entspricht. Damit reiht sich der Konzern mit 297,5 Milliarden Dollar auf Platz zwei ein. Der nächste Konzern auf dem Treppchen, Google, liegt mit etwas größerem Abstand bei 281,4 Milliarden Dollar auf dem dritten Rang.

Neu in die Top 10 aufgestiegen ist der E-Autohersteller Tesla, der seinen Markenwert um beachtliche 44 Prozent auf 66,2 Milliarden US-Dollar steigern konnte und sich damit den neunten Platz sichern konnte. Auch die Video-Plattform TikTok, auf dem zehnten Rang, ist neu unter den führenden Firmen dabei und liegt aktuell bei einem Markenwert von 65,7 Milliarden Dollar. Als weitere große Gewinner werden beispielsweise das Bildernetzwerk Instagram (+42 Prozent auf 47,4 Milliarden Dollar) und das Business-Netzwerk und LinkedIn (+49 Prozent auf 15,5 Milliarden Dollar) genannt.

Facebook rutscht aus den Top 10 heraus

Wie immer gibt es allerdings auch Verlierer, bei denen die Verluste im Vergleich zum letzten Ranking von Brand Finance gravierend ausfallen: Unter ihnen findet sich etwa das Social-Media-Portal Facebook, dessen Markenwert um 42 Prozent auf 59 Milliarden US-Dollar abgesackt ist. Damit schaffte es das Unternehmen auch nicht mehr in die Top 10, obwohl es im vergangenen Jahr noch auf Platz sieben zu finden war. Noch größer war der Verlust beim chinesischen Marktplatz-Betreiber Alibaba.com: Hier lag der Markenwert bei nur noch 10 Milliarden Dollar und einem Rückgang um 56 Prozent.

„Technologiemarken auf der ganzen Welt haben als Reaktion auf die sich verändernden Nachfragemuster erheblich an Wert verloren. Die Inflation hat Marken in vielen Sektoren betroffen, aber da die Verbrauchergewohnheiten teilweise zu den Mustern von vor der Pandemie zurückkehren, wurde die Nachfrage nach den Dienstleistungen von Technologiemarken besonders hart getroffen“, kommentiert David Haigh, Vorsitzender und CEO von Brand Finance, die Entwicklungen. Hinzu kommen ihm zufolge die Auswirkungen unterbrochener Lieferketten, ein spürbarer Mangel an Fachkräften sowie größere Hindernisse bei Finanzierungen.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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