Was Amazon als große, tolle Neuigkeit angekündigt hat, kommt bei den Nutzerinnen und Nutzern von Amazon Prime Music alles andere als gut an.

Amazon Prime Music auf einem Smartphone
Koshiro K / Shutterstock.com

Anfang November hat Amazon Kundinnen und Kunden über Neuerungen rund um den hauseigenen Musik-Dienst informiert: „Dein Amazon Music Prime Vorteil hat sich verbessert“, hieß es beispielsweise in einer entsprechenden E-Mail. Man investiere viel, „um Prime für unsere Mitglieder wertvoller zu machen“ und biete seiner zahlenden Stammkundschaft nun nicht mehr 2 Millionen Songs, sondern mehr als 100 Millionen Songs werbefrei auf Abruf.

Was Amazon jedoch als Super-Angebot bewarb, sorgte bei den Nutzern schnell für schlechte Stimmung und Kritik. Denn die Song-Auswahl ist seither auf einen Shuffle-Modus ausgelegt und auch die Zahl der Playlists wurde eingedampft.

Nutzer schimpfen über Zufallswiedergabe und limitierte Skips

Einer der großen Brennpunkte der Kritik ist die neue Zufallswiedergabe bzw. der „Shuffle-Modus“. Nutzerinnen und Nutzer von Prime Music beklagen, dass sie ihre Wunschmusik seit der Änderung nicht mehr auf Zuruf hören können. Gewünschte Alben oder Playlists werden den Erfahrungsberichten zufolge nur noch in zufälliger Reihenfolge abgespielt.

Auch der Wunsch, Lieder eines speziellen Künstlers oder einer Künstlerin zu spielen, würde nicht immer erfüllt werden. Stattdessen spiele Alexa die Lieder „ähnlicher“ Musiker oder grundsätzlich „ähnliche“ Lieder – die allerdings in vielen Fällen dem Geschmack und den Wünschen der Nutzer nicht zu entsprechen scheinen. Hinzu komme eine eingeschränkte Möglichkeit zum Skippen der Lieder, sodass die Kundinnen und Kunden nicht einfach zum nächstbesten Titel springen können.

„Der neue Shufflemodus ist grauenvoll!“

Nach Berichten zu den Prime-Musik-Änderungen gingen beim Amazon Watchblog zahlreiche Kommentare ein, in denen die jüngsten Erfahrungen mit dem Streaming-Dienst geschildert werden. 

„Was hat Amazon Music für einen Sinn, wenn man einen bestimmten Sänger hören will und dann kein einziges Lied von dem Sänger gespielt wird? Die Vorschläge sind absolut willkürlich und haben gar nichts mit dem gewünschten Sänger zu tun“, berichtete etwa ein Leser des Blogs. „Schrecklich was da gemacht wurde. Meine Playlisten hatte ich ja nicht aus Spaß zusammengestellt, sondern weil ich es genau so hören wollte. Werde mir auch einen anderen Anbieter suchen ... “, schrieb eine andere Leserin.

Auch beim Kurznachrichtendienst Twitter sind seither viele Beschwerden zu lesen:

Auch die Verteuerung des Prime-Abos bleibt Thema

Erst im September hatte Amazon die Preise für das Kundenprogramm Amazon Prime angehoben: Bei jährlicher Zahlweise müssen Nutzerinnen und Nutzer seither 20 Euro tiefer in die Taschen greifen und statt der bisherigen 69,00 Euro nun 89,90 Euro zahlen. Gerade vor dem Hintergrund dieser Preisanpassung scheinen die Nutzer mit den Änderungen der Musik-Funktionen bei Prime Music nun noch unzufriedener zu sein.

„Erst die Preiserhöhung von 69€ auf 89€, jetzt die Umstellung von Prime Music. Ich habe mein Primeabo nach 10 Jahren gekündigt“, schrieb etwa ein Amazon-Watchblog-Leser. 

Schlechte App-Bewertungen und ein mögliches Update

Ähnliche Reaktionen lesen sich überdies bei Google Play: Auf der Seite zur Amazon-Music-App ist die Bewertung (Stand: 15.11.2022 bei rund 2 Millionen Rezensionen) auf gerade einmal 2,7 Sterne abgesackt. Zahlreiche 1- und 2-Sterne-Bewertungen sind in den vergangenen zwei Wochen eingegangen, in denen ähnliche Erfahrungen geschildert und dieselbe Kritik geäußert wird. Auch Probleme mit der Wiedergabe von Offline-Musik wurde hier beispielsweise angesprochen.

Laut eines Lesers des Amazon Watchblogs habe ein Mitarbeiter des Kundendienstes im Rahmen einer Beschwerde verlauten lassen, dass demnächst ein Update erfolgen soll, das womöglich bestehende Probleme behebt. Ob dieses tatsächlich kommt, ist derzeit nicht bekannt. Wir haben Amazon zum Thema angefragt.

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Geschrieben von Tina Plewinski
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Kommentare

#22 Bronek 2023-12-23 10:56
Bin bei amazon schon Kunde seit Ende der 1990er Jahre. Jetzt (November 2023) habe ich mich einmal bereitschlagen lassen, "amazon music" zu testen. Der Service ist eine richtige Katastrophe, daher habe ich bereits Mitte Dezember die App schon wieder deinstalliert und gekündigt. 100 Millionen Songs werden angeblich angeboten, von meinen gewünschten wurde nicht mal ansatzweise die Hälfte davon gespielt. Wenn ich mir einen Titel wünsche, dann braucht "Alexa" manchmal bis zu 5 Minuten, bis der Titel dann nach einer langen Ruhepause losdröhnt. Wenn ich in meiner "Verzweiflung" dann nach zwei Minuten stiller Wartezeit einen anderen Titel wünsche, wird dieser zwar angesagt, aber es kommt erst mal auch nichts. Dann dröhnt der erste gewünschte Titel plötzlich los, bricht dann aber nach einer Minute ab, um mit dem zweiten Wunschtitel fortzufahren. Was für ein Schwachsinn! Ein Service, den wirklich niemand benötigt in der heutigen schnelllebigen Zeit.
#21 Andreas 2023-07-08 15:00
Preis erhöht + Service verschlechtert = Kündigung.
Nachdem Amazon Music wegen des verordneten Shuffle Modus unbrauchbar geworden ist, habe ich mein Prime Abo gekündigt.
#20 Uwe 2023-04-18 04:15
Nur noch ärgerlich, gekaufte Musik kann ich nicht in der Reihenfolge hören wie ich es möchte. Ich kann es nicht glauben, mit welcher Berechtigung werde ich bei meinem Eigentum bevormundet?
Der kostenlose Versand von Prime war ja noch nie kostenlos, denn der Artikel ist dann einfach teurer, aber ok, damit konnte ich immer leben weil es einige andere Vorteile für den Mitgliedsbeitra g, wie Music oder Video gab. Diese Vorteile sind aber jetzt nicht mehr existent, dafür ist aber der Beitrag gestiegen. Das was jetzt noch geboten wird ist nicht mehr interessant, sogar ganz im Gegenteil, nur ärgerlich. Da gibt es bessere. Ich werde mein Primeabo leider auch zum Ende kündigen, gezwungenermaße n.
#19 Oliver 2023-02-24 14:10
Ich war nun auf der Suche eines Liedes um es als mp3 zu kaufen. Es ist auch im Februar 2023 nicht möglich das Lied anzuhören. Nein, statt dessen schlägt die Zufallswiederga be zu. Ich habe den Titel dann bei itunes gekauft.
Es ist alleine der Skandal dass die Musik die man bezahlt hat nicht mehr offline hören kann. Erstellt man eine Abspielliste der gekauften Musik, so ist die offline nicht mehr zugänglich, obwohl eigentlich vorhanden. Das ganze funktioniert nur mit unlimited.
#18 Ron 2023-02-15 12:14
Ich finde unverschämt, wie Amazon abzockt. Ich habe gekündigt, als Altkunde.
#17 Bernd Diedler 2023-02-01 11:59
Hab heute nach einiger Zeit nach dem Schlimmdate 2022 wieder mal und das erste mal 2023
versucht Prime Music zu hören, hat aber keinen Sinn mehr dauernd spielen die was ab was
ich gar nicht hören will u.a. Sch..

Zu allem schlechten von Amazon Music nach dem Update kommt
nach jedem dritten oder vierten Titel diese dämliche Zahlungsaufford erung, zum mehr bezahlen mit dem wechseln zu Unlimited..die können mich mal jetzt verdient der Glatzen ( ich hab auch Glatze) Bezos sich noch dumm und dusseliger..... .....
#16 Markus Thomas 2023-01-11 20:36
Für mich hat sich das auch erledigt
kein einzelnen Titel aus wählbar nur noch Zufalls wiedergäbe
Amazon was ist los
#15 Jörg 2023-01-07 11:38
Selten so verarscht gefühlt.
Durch Algorithmen zufällig ausgewählte Musik-die ich nicht hören will.
Danke für nix und Adios Amazon
#14 Lein 2022-12-31 12:58
gekündigt , nach ca. 10 Jahren. Irgendwann reichts.
#13 Norbert 2022-12-27 17:09
Amazon prime verteuert, Prime Music unbrauchbar gemacht, Visa-Card Zusammenarbeit mit lbb gekündigt, tausende Mitarbeiter in USA entlassen - Amazon scheint langsam aber sicher den Bach runter zu gehen. Chinesische Konkurrenten werden sich freuen.



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