Auf dem indischen Markt hat es Amazon nicht leicht. Der Konzern scheint sich deshalb die Unterstützung lokaler Händler mit Geld erkaufen zu wollen.

Blick durch einen indischen Torbogen
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Die Marktmacht von Amazon wird von Händlern in vielen Teilen der Welt gefürchtet; auch in Indien. Die dortigen Händler sehen den Konzern als Gefahr: Sie beklagen, dass er kleinere Unternehmer diskriminiere und indische Gesetze durch zu hohe Rabatte unterwandere. Auch die Wettbewerbsbehörde CCI beschäftigt sich bereits mit den Vorwürfen rund um Amazon. – Keine guten Voraussetzungen also, um auf dem indischen Markt das Wachstum weiter voranzutreiben.

Allerdings scheint Amazon-Chef Jeff Bezos eine Strategie zu fahren, um die Gemüter vor Ort zu besänftigen. Er will eine Milliarde US-Dollar investieren und dieses Geld nutzen, um insbesondere kleinen Händlern den Einstieg in den Online-Handel zu ermöglichen. 

Amazon in Indien: Alles steht auf Expansion

„Die Dynamik, die Energie, das Wachstum. Dieses Land hat etwas Besonderes“, habe sich Bezos laut Reuters kürzlich auf einer Amazon-Konferenz in Neu-Delhi geäußert. Um seine Bindung zu dem asiatischen Staat zu untermalen, habe der Amazon-CEO auf der Veranstaltung traditionelle indische Kleidung getragen.

Gezielt soll es bei dem Investment darum gehen, „in 100 indischen Städten und Ortschaften Zentren einzurichten, die beim Aufbau der Online-Geschäfte, beim Marketing und der Logistik helfen sollen“, schreibt Reuters weiter. Im Rahmen der Expansion sollen mit dieser Strategie zehn Millionen Firmen in Indien an den E-Commerce angeschlossen werden. Und noch eine konkrete Zahl scheint Amazon im Blick zu haben: Innerhalb der nächsten fünf Jahre – also bis 2025 – sollen Produkte mit einem Gesamtwert von zehn Milliarden US-Dollar ausgeführt werden.

Grundsätzlich hat Amazon in den vergangenen Jahren bereits reichlich Geld in den indischen Markt gesteckt und auch Übernahmen forciert: So hat der Konzern beispielsweise Anfang 2016 das indische Payment-StartUp Emvantage übernommen. Ende 2018 folgte die indische Supermarktkette „More“ mit einer Übernahme von 49 Prozent. Selbst mit Flugbuchungen und im Versicherungssektor ist der Konzern vor Ort aktiv.

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Geschrieben von Tina Plewinski




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