Amazon will online auch den Lebensmittel-Handel stärker angehen und senkt die Gebühren seines Lieferdienstes Fresh in Deutschland.

Frau mit Amazon-Fresh-Boxen
© Amazon

Am Online-Handel mit Lebensmitteln haben alle Branchenriesen – gerade auch in Deutschland – schwer zu knabbern: Die Kunden sind durch ein dichtes Filialnetz und billige Preise verwöhnt und wollen für Lieferungen wenig zahlen, die Margen sind dementsprechend ohnehin schon knapp. Amazon geht die Herausforderung an und hat in Deutschland die Preise und Bedingungen seines Lebensmittel-Lieferdienstes Fresh überarbeitet, um mehr Kunden zu locken, wie das Unternehmen mitteilt.

So billig wird Amazon Fresh für deutsche Prime-Kunden

Die Nutzung von Amazon Fresh steht generell nur Prime-Kunden zur Verfügung. Die neuen Konditionen gelten in den Regionen, wo Fresh auch aktiv ist: Berlin, Potsdam, Hamburg und München. Prime-Kunden zahlen hier jetzt monatlich einen Beitrag von 7,99 Euro statt 9,99 Euro für eine unbegrenzte Anzahl von Amazon-Fresh-Lieferungen über 40 Euro Bestellwert. Auch bei einem geringeren Warenkorb-Wert senkt Amazon die dann anfallende Zusatzgebühr um zwei Euro auf 3,99 Euro. In den USA hat Amazon die Gebühren für Fresh gerade erst komplett gestrichen.

Außerdem müssen Prime-Kunden, wenn sie etwa nur wenig bestellen, keine extra Mitgliedschaft bei Amazon Fresh abschließen: Sie zahlen dann statt dem Monatsbeitrag jeweils 5,99 Euro pro Lieferung. „Wir arbeiten stetig daran, Amazon Fresh auf Basis unserer Erfahrungen und dem Feedback unserer Kunden zu verbessern“, erklärt Mark Hübner, Country Manager Amazon Fresh Deutschland. „Wir glauben, das beste Einkaufserlebnis für Kunden besteht aus der Kombination von günstigen Preisen, einer attraktiven Produktauswahl sowie schnellen Lieferoptionen, die Kunden die Flexibilität bieten, zu bestellen wann und wie sie möchten.“ Amazon pusht seinen Lieferdienst Fresh noch mit einer weiteren Aktion: Interessierte, die sich jetzt anmelden, erhalten Neukunden-Rabatte bzw. Gratis-Lieferungen. 

Wie geht es weiter mit Amazons Online-Lebensmittelhandel?

Der Vorstoß unterstreicht Amazons Ambitionen im Bereich Lebensmittel. Das Segment an sich ist die am stärksten wachsende Kategorie bei Amazon, trotzdem dürfte das erfolgsverwöhnte Unternehmen mit dem Geschäft in Deutschland noch nicht zufrieden sein. Der aktuelle Testballon wird zeigen, ob mehr Kunden sich auf Lebensmittel-Lieferungen einlassen und wo die Reise dann hingehen wird. Amazon will mit Fresh auch neue Städte in Deutschland anvisieren. „Mir fallen viele Orte ein, an denen gegessen und getrunken wird“, deutete Amazons Deutschland-Chef Ralf Kleber im April an.

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Geschrieben von Markus Gärtner




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