Ein eigenes Amazon-Team treibt die Ausbreitung von Alexa in Wohnungen und Häusern an – und zwar schon, bevor jemand eingezogen ist.

Alexa in Wohnung
Ivan Marc / Shutterstock.com

Vielleicht steht irgendwann in Wohnungsanzeigen in den USA neben den Quadratmetern, Preis etc. auch ein Hinweis á la „Alexa Smart Home included“. Denn Amazon arbeitet daran, dass die digitale Assistentin nicht nur gekauft wird, wenn die Nutzer ihr Eigenheim aufrüsten wollen, sondern dass Alexa quasi von Anfang an Mitbewohner ist. Die eigene Amazon-Abteilung „Alexa Smart Properties“ versucht, die sprachgesteuerte Assistentin als Einrichtungsstandard bei Immobilienmanagern, Bauherren und Hoteliers unterzubringen, wie reclaimthenet mit einem Verweis auf das Wall Street Journal berichtet.

Wann kann man mit Alexa Miete zahlen?

Amazon hat dafür mit Zego und der Lennar Corporation bereits passende Partner im Boot. Zego gehört zum Mietzahlungsdienst PayLease. PayLease-Geschäftsführer Dirk Wakeham stellt sich sogar den Tag vor, an dem man sagen könne: „Hey Alexa, bezahle meine Miete“. PayLease will in den nächsten fünf Jahren Alexa in mehr als sechs Millionen Wohnungen einführen. Die Lennar Corporation, einer der größten Hausbauer in den USA, hat Alexa im vergangenen Jahr bereits in einem Teil der rund 35.000 neu gebauten Häuser vorinstalliert. 2019 soll es so weitergehen. Auch die Hotelkette Marriott nutzt bereits Daten von Alexa, um ihren Service zu verbessern.

Smart Home: Heizung steuern, Einbruch erkennen

Amazon will so Alexas Marktanteil weiter steigern und die Akzeptanz unter den Nutzern erhöhen – wer sich an das System bereits ab dem Einzug in ein neues Heim gewöhnt, klagt später vielleicht weniger über den Datenschutz, der gerade bei Alexa immer wieder kritisiert wird. Die Nutzungsmöglichkeiten im Smart Home sind vielfältig: Von der Regelung der Heiztemperatur bis zum Einbruchschutz Alexa Guard. Die Automatisierung durch Alexa könnte auch die Kosten für die Hausverwaltung senken, heißt es.

Natürlich werten auch die Unternehmen die Daten für ihre Zwecke aus: „Wir können vorhersagen, ob die Bewohner aufgrund ihrer digitalen Interaktion mit dem Service zufrieden sind, was uns mehr Informationen darüber gibt, ob sie ihre Mietverträge verlängern werden“, sagt Zego-CEO Adam Blake.

Amazon hält zwei Drittel des Smart-Speaker-Marktes

Der Markt mit Smart-Home-Geräten wird 2019 um etwa 27 Prozent steigen, prognostiziert IDC. Laut Previsions sollen allein 2019 mehr als 350 Millionen Geräte geliefert werden – die Smart TVs noch gar nicht mitgezählt. Ein Viertel der US-amerikanischen Erwachsenen soll bereits einen Smart Speaker nutzen. Rund zwei Drittel des Smart-Speaker-Marktes fällt dabei auf Amazon – mit der Immobilien-Offensive dürfte sich dieser noch steigern. Amazon plant darüber hinaus, Alexa auch in Krankenhäuser und Sportstadien zu integrieren. 

/
Geschrieben von Markus Gärtner

Kommentare

#1 matze 2019-06-08 14:16
das ist der absolute Horror. Aber es wird wieder viele Leute geben, die den geistigen Horizont zur Gefahrenerkennu ng ausschalten werden. Ist doch lustig, nicht mehr zu wissen, wer einem wobei auch immer, zuhört...
Jetzt kämpfen immer noch Leute gegen Kameras in öffentlichem Raum, Alexa kommt bei Dir zu Hause an, wozu da noch
über den Einsatz in der Öffentlichkeit informieren.

Hab mich bisher erfolgreich gegen Smartphones gewehrt. mal sehen, ob ich das noch 10 Jahre durchhalten kann.



Kommentar schreiben

Sicherheitscode
Captcha aktualisieren