Seit Kurzem können sich auch Wiener ihre Amazon-Pakete von dem Online-Riesen bringen lassen. Amazon nutzt dafür vor allem kleine Lieferdienste wie den Botendienst Veloce oder den Kleintransport-Betrieb Intersprint, berichtet der standard.at. Die Wagen fahren dabei mit der Aufschrift ″in Zusammenarbeit mit Amazon″. Rund 250 Fahrer bei den jeweiligen Partnern sind im Einsatz. 
 
Die österreichische Post beobachtet die neue Konkurrenz mit Argusaugen. „Wir merken mittlerweile schon, dass die da sind und das Lager hochfahren”, sagte eine Post-Sprecherin zu standard.at. Das neue Amazon-Verteilzentrum im niederösterreichischen Großebersdorf läuft seit Anfang Oktober und ist nur für den Wiener Raum zuständig. Die Waren kommen aus anderen Amazon-Logistikzentren. Im Verteilzentrum sollen bis zu 100 Arbeitsplätze entstehen.  

Post verbietet Amazon die Nutzung ihrer Abholstationen

Auch wenn die Amazon-Offensive langsam anrollt, in einem Punkt ist die Post noch klar im Vorteil: Sie hat ein eigenes Netz an Abholstationen – das fehlt dem Online-Unternehmen. Die Post erlaubt den Amazon-Partnern eine Nutzung ihrer Stationen nicht. In den vergangenen Monaten hat die Post als Reaktion auf Amazons Logistik-Engagement ihr Angebot an 24-Stunden-Abholstationen noch ausgebaut. Ist der Amazon-Kunde nicht zu Hause, geben die Zusteller das Paket bei einem Nachbarn ab oder kontaktieren den Empfänger. Erst wenn alle diese Optionen nicht funktionieren, kommt das Paket zurück ins Verteilzentrum – aber nur im „äußersten Notfall”, sagte eine Amazon-Sprecherin der österreichischen Presseagentur APA. 
 
Die Post profitiert beim schärfer werdenden Konkurrenzkampf auch davon, dass das gesamte Retourengeschäft über die Postämter läuft. Rund ein Drittel der online bestellten Produkte gehen laut standart.at wieder zurück, bei Kleidung sind es sogar rund 40 Prozent.
 
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels war von den Diensten Amazon Prime Now und Same Day Delivery die Rede. Nach Amazons Informationen hat das Unternehmen in Wien diese Dienste aber nicht gestartet.