Logistik-Experte Nader Kabbani wird neuer Chef von Amazons Pharma-Sparte und soll diese auf Fahrt bringen.

Einkaufswagen mit Medikamenten auf Laptop
Chamille White / shutterstock.com

Als Amazon im vergangenen Jahr die US-Onlineapotheke PillPack gekauft hat, wurde dessen Engagement im Gesundheitsbereich immer deutlicher und hat sich seitdem weiter fortgesetzt, unter anderem mit eigens vorgefertigten Krankenhauszimmern. Nun soll ein altgedienter und vielseitig erfahrener Mitarbeiter den Bereich rund um den Online-Handel mit Medikamenten vorantreiben: Nader Kabbani übernimmt laut CNBC die Verantwortung für Amazons Pharma-Geschäft. Als „Vice President of Supplies, Special Projects“ leitet Kabbani damit unter anderem das Team von PillPack. Amazon wollte sich zu der Personalie nicht äußern.

Kabbani wird neuer Pharma-Chef bei Amazon

Kabbani ist bereits seit 14 Jahren bei dem Online-Riesen und hatte zuvor unter anderem den E-Reader Kindle und den Amazon-Zustelldienst Flex unter seiner Fittiche. Er war auch „Vice President of Worldwide Transportation and Logistics“ und soll nun als ausgemachter Logistik-Experte aus dem eigenen Haus die Abläufe intern und extern optimieren. Kabbani soll auch schon bei Amazons Kauf von PillPack die entscheidende Rolle gespielt haben, heißt es. Amazon hatte PillPack im vergangenen Juni  für fast eine Milliarde US-Dollar übernommen und sich dabei unter anderem gegen Walmart durchgesetzt.

Dass Amazon seine Fühler auch im Gesundheitssektor ausweitet, ist nachvollziehbar: Allein in den USA sollen jährlich mehr als vier Milliarden Rezepte bestellt werden. „Egal, wie kompliziert die Gesundheitsversorgung hinter den Kulissen auch sein mag, die Verbraucher sehen die Apotheke als eine weitere E-Commerce-Kategorie“, erläutert Jonathan Schwartz das mögliche Potenzial. Allerdings nicht ganz uneigennützig, denn Schwartz ist CEO von CareZone, einem Internetapotheken-StartUp. „Die Kunden wollen moderne digitale Erlebnisse. Traditionelle Anbieter sollten ihren Ansatz zur Kundenbindung überdenken.“

Amazon könnte sowohl den Online-Handel mit Medikamenten vorantreiben, aber auch stationäre Apotheken an den Standorten seiner Whole-Foods-Kette aufbauen, wird gemutmaßt.  

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Geschrieben von Markus Gärtner




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