Die Mitarbeiter der Nachtschicht im Amazon-Zentrum Koblenz müssen wegen steigender Corona-Zahlen in Selbstquarantäne. Andere Amazon-Standorte sollen den Ausfall kompensieren.

Amazon-Lager
Amazon

Die steigenden Corona-Zahlen führen in Deutschland weiterhin zu Problemen und Einschränkungen – auch bei Amazon. Im Logistikzentrum Koblenz fällt jetzt die komplette Nachtschicht aus, wie die Rhein-Zeitung berichtet (Paywall). Die Mitarbeiter gehen bis zum 19. November in eine verordnete Quarantäne und sollen weiter Lohn erhalten.

Insgesamt arbeiten am Koblenzer Amazon-Standort derzeit wegen des Weihnachtsgeschäfts rund 2.500 Menschen, ansonsten rund 1.600. Wie viele Nachtschicht-Mitarbeiter genau von der Selbstquarantäne betroffen sind, ist unklar. Die Rhein-Zeitung geht von einer Zahl „im mittleren dreistelligen Bereich“ aus. Amazon selbst nennt generell keine Zahlen zu Corona-Fällen.

Amazon: Corona-Quarantäne in Koblenz als „extreme Vorsichtsmaßnahme“

Die Quarantäne wurde von Amazon gemeinsam mit dem Landrat und dem Kreisgesundheitsamt beschlossen. Ein Amazon-Sprecher bezeichnet sie als „extreme Vorsichtsmaßnahme“. Ein Sprecher des Kreisgesundheitsamtes gibt sich optimistisch: „Amazon zeigt sich sehr kooperativ. Wir sind auf einem guten gemeinsamen Weg, um die Infektionsketten zu unterbrechen“. Auch Amazons Hygienekonzept sei wirklich gut.

In der Anfangszeit der Pandemie hatte es immer wieder Kritik an den Maßnahmen gegeben: Verdi forderte deswegen die Schließung in Winsen, in Bad Hersfeld wollte der Betriebsrat einen Einstellungs-Stopp. In den USA hatten sogar Mitarbeiter eines Amazon-Zentrums wegen eines Corona-Todesfalls geklagt – ein Gericht wies die Klage aber gerade zurück.

Seit dem 3. November müssen Mitarbeiter im Koblenzer Logistikzentrum eine Corona-Schutzmaske tragen, seit dem 9. November will Amazon auch kostenlose Corona-Tests anbieten.

Andere Amazon-Zentren sollen Ausfall kompensieren

Durch den Komplett-Ausfall der Koblenzer Nachtschicht soll es aber zu keinen logistischen Problemen kommen. „Wir werden das Volumen jetzt auf andere Standorte verteilen“, so der Amazon-Sprecher. Gerade im Weihnachtsgeschäft muss die Amazon-Maschine laufen. 

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Geschrieben von Markus Gärtner




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