Sicherheitsprobleme, juristischer Ärger und eine erfolgreiche Schnäppchen-Woche: Das sind nur einige der Themen, die den November im Hause Amazon bestimmten. Wir fassen die wichtigsten Entwicklungen aus den vergangenen Wochen noch einmal für Sie zusammen.

Straße im Herbst
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„Restefest“ am Black Friday, Rekorde am Cyber Monday und ein Laden in Berlin

Wie in jedem Jahr hat Amazon auch in diesem November wieder seine große „Cyber Week“ veranstaltet: Vom 19. bis 26. November lockte der Online-Riese Kunden mit Tausenden Angeboten und Schnäppchen. Während am Black Friday in den sozialen Medien durchaus noch einige Kunden von einer Art „Resterampe“ sprachen und sich enttäuscht von den angebotenen Rabatten zeigten, scheint gerade der Cyber Monday bei vielen Kunden richtig gut angekommen zu sein.

Wie Amazon selbst über die Pressestelle mitteilte, war der diesjährige Cyber Monday „der größte Einkaufstag in der Geschichte des Unternehmens“. Allein am Black Friday und Cyber Monday seien weltweit mehr als 18 Millionen Spielzeuge verkauft worden. Aus dem Modebereich waren es an den beiden Tagen mehr als 13 Millionen Artikel.

Um die Weihnachtsverkäufe noch weiter anzuheizen, hatte Amazon in Berlin außerdem über mehrere Tage einen Pop-up-Store eröffnet. Hier sollten sich Shopper in weihnachtliche Stimmung versetzen lassen, Inspiration finden, Produkte ausprobieren können und sich Beratung holen. Das Kuriose: Im Store selbst konnte man gar keine Produkte kaufen, sondern sich über angebrachte Codes und die Amazon-App die Wunschwaren online bestellen. Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber bezeichnete die Eröffnung als „historischen Moment“.

Sicherheitspanne legt Kundendaten offen und ein Missbrauchsverfahren gegen Amazon

Für großes Aufsehen sorgte im November außerdem ein Sicherheitsleck: Aufgrund eines technischen Problems in der Black Friday-Week wurden sensible Kundendaten wie Namen und E-Mail-Adressen auf der Amazon-Website veröffentlicht. Das Problem trat sowohl in den USA als auch in Europa auf. Kritik hagelte es dabei vor allem, da Amazon nur sehr unspezifische Angaben machte und die Kundenkommunikation aus Sicht vieler Kunden nicht ausreichend gewesen sei.

Doch nicht nur mit Blick auf die Kundendaten gab es Probleme: Das Bundeskartellamt hat ein Missbrauchsverfahren gegen Amazon eingeleitet. Der Grund: Amazon soll seine Marktmacht ausnutzen. Im Rahmen dieses Verfahrens sollen beispielsweise Regelungen beleuchtet werden, die zulasten der Händler gehen. Außerdem stehen Richtlinien zu Produktrezensionen, Kontensperrungen, intransparente Kündigungen oder die Einbehaltung von Zahlungen im Fokus, die Händlern in der Vergangenheit immer wieder zu schaffen machten.

Amazon geht pleite und will zwei neue Hauptquartiere eröffnen

Den Erfolg von Amazon kann niemand kleinreden. Der Konzern wächst und expandiert unaufhörlich. Die Zahlen, Umsatzzuwächse und immer neuen Kunden belegen die Erfolgsgeschichte. Mittlerweile ist es sogar so weit, dass Amazon seinen Namen nicht mal mehr in einem Werbespot zu nennen braucht: Allein das Lächeln auf den Paketen reicht aus, dass die Zuschauer wissen, um wen es sich dreht – wie auch der aktuelle Weihnachtsspot zeigt.

Dennoch hat Jeff Bezos nun prophezeit, dass Amazon pleitegehen wird! Amazon sei „nicht zu groß zum Scheitern“, kommentierte der Gründer des Konzerns. „Ich sage voraus, dass Amazon eines Tages scheitern wird. Amazon wird pleitegehen“, so der 54-Jährige. Die durchschnittliche Lebensdauer vieler Unternehmen liege bei 30+ Jahren. Aus diesem Grund dürfe sich das Unternehmen auch nicht mit sich selber beschäftigen, sondern immer nur die Wünsche der Kunden im Blick haben, um den Tag des Scheiterns möglichst weit hinauszuzögern.

Lange wurde gerätselt, an welchem Standort Amazon sein zweites Hauptquartier eröffnen wird. Nun steht fest: Es wird nicht nur ein zweites, sondern sogar auch ein drittes Hauptquartier geben, und zwar eins in Long Island City im New Yorker Stadtbezirk Queens und eins in Arlington im US-Bundesstaat Virginia. Grund für diese Entscheidung könnte das Problem gewesen sein, dass man an einem einzigen Standort wahrscheinlich nicht genügend geeignetes Tech-Personal gefunden hätte. Alles in allem will Amazon jeweils 2,5 Milliarden Dollar in die Projekte pumpen und 25.000 neue Jobs schaffen.

Kunden sollen mit Amazon Pay auch stationär bezahlen

Zu guter Letzt scheint Amazon seinen hauseigenen Online-Bezahldienst Amazon Pay künftig noch weiter verbreiten: und das nicht nur im digitalen Raum, sondern auch im stationären Handel. Der Konzern soll planen, dass Kunden künftig auch in Tankstellen und Restaurants mit der Payment-Option bezahlen können. Laut Insidern sei Amazon gerade dabei, geeignete Partner zu finden.

 

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Geschrieben von Tina Plewinski